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Apollo
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In my previous post I interrupted the quote from Ada a bit too early. Let me correct this mistake and quote VN's text a little further: "But then 'everyone has his own taste,' as the British writer Richard Leonard Churchill mistranslates a trite French phrase (chacun a son gout)* twice in the course of his novel about a certain Crimean Khan once popular with reporters and politicians, 'A Great Good Man' - according, of course, to the cattish and prejudiced Guillaume Monparnasse..." (1.38)
Guillaume de Monparnasse (the leaving out of the 't' made it more intime) is the penname of Mlle Lariviere, Lucette's governess. Her real name comes from riviere, French for "river". Below is Heine's poem Der Apollogott (1851). Its setting is the Rhine River. Its heroine is a young nun enamoured of a fop whom she believes to be the Apollo god. The poem begins with the mention of a cloister. Mount Parnassus ("Mont-Parnass") and Amsterdam are also mentioned in it.
1
Das Kloster ist hoch auf Felsen gebaut,
Der Rhein vorueberrauschet;
Wohl durch das Gitterfenster schaut
Die junge Nonne und lauschet.
Da faehrt ein Schifflein, maerchenhaft
Vom Abendrot beglaenzet;
Es ist bewimpelt von buntem Taft,
Von Lorbeern und Blumen bekraenzet.
Ein schoener blondgelockter Fant
Steht in des Schiffes Mitte;
Sein goldgesticktes Purpurgewand
Ist von antikem Schnitte.
Zu seinen Fuessen liegen da
Neun marmorschoene Weiber;
Die hochgeschuerzte Tunika
Umschliesst die schlanken Leiber.
Der Goldgelockte lieblich singt
Und spielt dazu die Leier;
Ins Herz der armen Nonne dringt
Das Lied und brennt wie Feuer.
Sie schlaegt ein Kreuz, und noch einmal
Schlaegt sie ein Kreuz, die Nonne;
Nicht scheucht das Kreuz die suesse Qual,
Nicht bannt es die bittre Wonne.
2
"Ich bin der Gott der Musika,
Verehrt in allen Landen;
Mein Tempel hat in Graecia
Auf Mont-Parnass gestanden.
Auf Mont-Parnass in Graecia,
Da hab ich oft gesessen
Am holden Quell Kastalia,
Im Schatten der Zypressen.
Vokalisierend sassen da
Um mich herum die Toechter,
Das sang und klang la-la, la-la!
Geplauder und Gelaechter.
Mitunter rief tra-ra, tra-ra!
Ein Waldhorn aus dem Holze;
Dort jagte Artemisia,
Mein Schwesterlein, die Stolze.
Ich weiss es nicht, wie mir geschah:
Ich brauchte nur zu nippen
Vom Wasser der Kastalia,
Da toenten meine Lippen.
Ich sang - und wie von selbst beinah
Die Leier klang, berauschend
Mir war, als ob ich Daphne sah,
Aus Lorbeerbueschen lauschend.
Ich sang - und wie Ambrosia
Wohlrueche sich ergossen,
Es war von einer Gloria
Die ganze Welt umflossen.
Wohl tausend Jahr' aus Graecia
Bin ich verbannt, vertrieben -
Doch ist mein Herz in Graecia,
In Graecia geblieben."
3
In der Tracht der Beguinen,
In dem Mantel mit der Kappe
Von der groebsten schwarzen Serge,
Ist vermummt die junge Nonne.
Hastig laengs des Rheines Ufern
Schreitet sie hinab die Landstrass',
Die nach Holland fuehrt, und hastig
Fragt sie jeden, der vorbeikommt:
"Habt Ihr nicht gesehn Apollo?
Einen roten Mantel traegt er,
Lieblich singt er, spielt die Leier,
Und er ist mein holder Abgott."
Keiner will ihr Rede stehen,
Mancher dreht ihr stumm den Ruecken,
Mancher glotzt sie an und laechelt,
Mancher seufzet: "Armes Kind!"
Doch des Wegs herangetrottelt
Kommt ein schlottrig alter Mensch,
Fingert in der Luft, wie rechnend,
Naeselnd singt er vor sich hin.
Einen schlappen Quersack traegt er,
Auch ein klein dreieckig Huetchen;
Und mit schmunzelnd klugen Aeuglein
Hoert er an den Spruch der Nonne:
"Habt Ihr nicht gesehn Apollo?
Einen roten Mantel traegt er,
Lieblich singt er, spielt die Leier,
Und er ist mein holder Abgott."
Jener aber gab zur Antwort,
Waehrend er sein Koepfchen wiegte
Hin und her, und gar possierlich
Zupfte an dem spitzen Baertchen:
"Ob ich ihn gesehen habe?
Ja, ich habe ihm gesehen
Oft genug zu Amsterdam,
In der deutschen Synagoge.
Denn er war Vorsaenger dorten,
Und da hiess er Rabbi Faibisch,**
Was auf Hochdeutsch heisst Apollo -
Doch mein Abgott ist er nicht.
Roter Mantel? Auch den roten
Mantel kenn ich. Echter Scharlach,
Kostet acht Florin die Elle,
Und ist noch nicht ganz bezahlt.
Seinen Vater Moses Jitscher
Kenn ich gut. Vorhautabschneider
Ist er bei den Portugiesen.
Er beschnitt auch Souveraene.
Seine Mutter ist Cousine
Meines Schwagers, und sie handelt
Auf der Gracht mit sauern Gurken
Und mit abgelebten Hosen.
Haben kein Plaesier am Sohne.
Dieser spielt sehr gut die Leier,
Aber leider noch viel besser
Spielt er oft Tarock und L'hombre.
Auch ein Freigeist ist er, ass
Schweinefleisch, verlor sein Amt,
Und er zog herum im Lande
Mit geschminkten Komoedianten.
In den Buden, auf den Maerkten,
Spielte er den Pickelhering,
Holofernes, Koenig David,
Diesen mit dem besten Beifall.
Denn des Koenigs eigne Lieder
Sang er in des Koenigs eigner
Muttersprache, tremulierend
In des Nigens alter Weise.
Aus dem Amsterdamer Spielhuis
Zog er juengst etwelche Dirnen,
Und mit diesen Musen zieht er
Jetzt herum als ein Apollo.
Eine dicke ist darunter,
Die vorzueglich quiekt und gruenzelt;
Ob dem grossen Lorbeerkopfputz
Nennt man sie die gruene Sau."***
Cf. Van's and Ada's note of apologies to Lucette: "We are sorry you left so soon. We are even sorrier to have inveigled our Esmeralda and mermaid in a naughty prank. That sort of game will never be played again with you, darling firebird. We apollo [apologize]..." (2.8)
good + great + vesna = groote + navsegda
Antilia Glems + Gerald + Ada + vesna = gitanilla + Esmeralda + navsegda
Rabbi Faibisch + land = rab + alibi + Fisch + band
alibi + Elle = Ai + Libelle
vesna - Russ., spring; vesna = Sevan (lake in Armenia mentioned by Mandelshtam) = naves (Russ., awning, penthouse)
navsegda - Russ., for ever, for good
Antilia Glems - a character in Van's juvenile novel Letters from Terra (2.2)
Gerald - Morris Gerald, the hero of Captain Mayne Reid's Headless Horseman
gitanilla - Sp., gipsy girl; on Antiterra, a novel by Osberg
Esmeralda - a character in Victor Hugo's Notre Dame de Paris (1831); cf. "Esmeralda, immer, immer", the closing line of VN's Lines Written in Oregon (1953); btw., Apollo Parnassian is a butterfly; in Ada (1.13), Mlle Lariviere says that she will use a pseudonym when publishing her stroy after Ada mentioned a Japanese Parnassian
rab - Russ., slave; cf. Asra, the young slave in Heine's poem Der Asra
alibi - cf. Van's words: "I think I'll take an Alibi - I mean an Albany - myself" (1.38)
Fisch - Germ., fish
Elle - German measure that corresponds to Russian локоть (elbow) and аршин (cf. Ada's Mr. Arshin); cf. "Kostet acht Florin die Elle" in Heine's poem; French for "she". Cf. "Pour Elle" as Lucette signed her note to Van and Ada (2.8)
Ai - the champagne that Van, Ada and Lucette drink in Ursus (2.8)
Libelle - Germ., dragon-fly; cf. Die Libelle, a poem (1853) by Heine about love and exile
* this phrase also occurs in chapter XI of Heine's Die Baeder von Lucca, where the author speaks of Count Platen's writings: "Chacun a son gout, dem einen gefaellt der Ochs, dem andren Wasischtas Kuh." Or, as we say in Russian: Кому нравится поп, а кому попадья (some like the priest, some the priest's wife).
**a play on Phoebus, Apollo
***Sau is German for "pig". Cf. in Ada (1.3): "Kveree-kveree, as poor Mlle L. used to say to Gavronsky". The name Gavronsky (G. A. Vronsky, the movie man) hints at havron'ya, "pig" (Russ. coll.).
Alexey Sklyarenko
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Guillaume de Monparnasse (the leaving out of the 't' made it more intime) is the penname of Mlle Lariviere, Lucette's governess. Her real name comes from riviere, French for "river". Below is Heine's poem Der Apollogott (1851). Its setting is the Rhine River. Its heroine is a young nun enamoured of a fop whom she believes to be the Apollo god. The poem begins with the mention of a cloister. Mount Parnassus ("Mont-Parnass") and Amsterdam are also mentioned in it.
1
Das Kloster ist hoch auf Felsen gebaut,
Der Rhein vorueberrauschet;
Wohl durch das Gitterfenster schaut
Die junge Nonne und lauschet.
Da faehrt ein Schifflein, maerchenhaft
Vom Abendrot beglaenzet;
Es ist bewimpelt von buntem Taft,
Von Lorbeern und Blumen bekraenzet.
Ein schoener blondgelockter Fant
Steht in des Schiffes Mitte;
Sein goldgesticktes Purpurgewand
Ist von antikem Schnitte.
Zu seinen Fuessen liegen da
Neun marmorschoene Weiber;
Die hochgeschuerzte Tunika
Umschliesst die schlanken Leiber.
Der Goldgelockte lieblich singt
Und spielt dazu die Leier;
Ins Herz der armen Nonne dringt
Das Lied und brennt wie Feuer.
Sie schlaegt ein Kreuz, und noch einmal
Schlaegt sie ein Kreuz, die Nonne;
Nicht scheucht das Kreuz die suesse Qual,
Nicht bannt es die bittre Wonne.
2
"Ich bin der Gott der Musika,
Verehrt in allen Landen;
Mein Tempel hat in Graecia
Auf Mont-Parnass gestanden.
Auf Mont-Parnass in Graecia,
Da hab ich oft gesessen
Am holden Quell Kastalia,
Im Schatten der Zypressen.
Vokalisierend sassen da
Um mich herum die Toechter,
Das sang und klang la-la, la-la!
Geplauder und Gelaechter.
Mitunter rief tra-ra, tra-ra!
Ein Waldhorn aus dem Holze;
Dort jagte Artemisia,
Mein Schwesterlein, die Stolze.
Ich weiss es nicht, wie mir geschah:
Ich brauchte nur zu nippen
Vom Wasser der Kastalia,
Da toenten meine Lippen.
Ich sang - und wie von selbst beinah
Die Leier klang, berauschend
Mir war, als ob ich Daphne sah,
Aus Lorbeerbueschen lauschend.
Ich sang - und wie Ambrosia
Wohlrueche sich ergossen,
Es war von einer Gloria
Die ganze Welt umflossen.
Wohl tausend Jahr' aus Graecia
Bin ich verbannt, vertrieben -
Doch ist mein Herz in Graecia,
In Graecia geblieben."
3
In der Tracht der Beguinen,
In dem Mantel mit der Kappe
Von der groebsten schwarzen Serge,
Ist vermummt die junge Nonne.
Hastig laengs des Rheines Ufern
Schreitet sie hinab die Landstrass',
Die nach Holland fuehrt, und hastig
Fragt sie jeden, der vorbeikommt:
"Habt Ihr nicht gesehn Apollo?
Einen roten Mantel traegt er,
Lieblich singt er, spielt die Leier,
Und er ist mein holder Abgott."
Keiner will ihr Rede stehen,
Mancher dreht ihr stumm den Ruecken,
Mancher glotzt sie an und laechelt,
Mancher seufzet: "Armes Kind!"
Doch des Wegs herangetrottelt
Kommt ein schlottrig alter Mensch,
Fingert in der Luft, wie rechnend,
Naeselnd singt er vor sich hin.
Einen schlappen Quersack traegt er,
Auch ein klein dreieckig Huetchen;
Und mit schmunzelnd klugen Aeuglein
Hoert er an den Spruch der Nonne:
"Habt Ihr nicht gesehn Apollo?
Einen roten Mantel traegt er,
Lieblich singt er, spielt die Leier,
Und er ist mein holder Abgott."
Jener aber gab zur Antwort,
Waehrend er sein Koepfchen wiegte
Hin und her, und gar possierlich
Zupfte an dem spitzen Baertchen:
"Ob ich ihn gesehen habe?
Ja, ich habe ihm gesehen
Oft genug zu Amsterdam,
In der deutschen Synagoge.
Denn er war Vorsaenger dorten,
Und da hiess er Rabbi Faibisch,**
Was auf Hochdeutsch heisst Apollo -
Doch mein Abgott ist er nicht.
Roter Mantel? Auch den roten
Mantel kenn ich. Echter Scharlach,
Kostet acht Florin die Elle,
Und ist noch nicht ganz bezahlt.
Seinen Vater Moses Jitscher
Kenn ich gut. Vorhautabschneider
Ist er bei den Portugiesen.
Er beschnitt auch Souveraene.
Seine Mutter ist Cousine
Meines Schwagers, und sie handelt
Auf der Gracht mit sauern Gurken
Und mit abgelebten Hosen.
Haben kein Plaesier am Sohne.
Dieser spielt sehr gut die Leier,
Aber leider noch viel besser
Spielt er oft Tarock und L'hombre.
Auch ein Freigeist ist er, ass
Schweinefleisch, verlor sein Amt,
Und er zog herum im Lande
Mit geschminkten Komoedianten.
In den Buden, auf den Maerkten,
Spielte er den Pickelhering,
Holofernes, Koenig David,
Diesen mit dem besten Beifall.
Denn des Koenigs eigne Lieder
Sang er in des Koenigs eigner
Muttersprache, tremulierend
In des Nigens alter Weise.
Aus dem Amsterdamer Spielhuis
Zog er juengst etwelche Dirnen,
Und mit diesen Musen zieht er
Jetzt herum als ein Apollo.
Eine dicke ist darunter,
Die vorzueglich quiekt und gruenzelt;
Ob dem grossen Lorbeerkopfputz
Nennt man sie die gruene Sau."***
Cf. Van's and Ada's note of apologies to Lucette: "We are sorry you left so soon. We are even sorrier to have inveigled our Esmeralda and mermaid in a naughty prank. That sort of game will never be played again with you, darling firebird. We apollo [apologize]..." (2.8)
good + great + vesna = groote + navsegda
Antilia Glems + Gerald + Ada + vesna = gitanilla + Esmeralda + navsegda
Rabbi Faibisch + land = rab + alibi + Fisch + band
alibi + Elle = Ai + Libelle
vesna - Russ., spring; vesna = Sevan (lake in Armenia mentioned by Mandelshtam) = naves (Russ., awning, penthouse)
navsegda - Russ., for ever, for good
Antilia Glems - a character in Van's juvenile novel Letters from Terra (2.2)
Gerald - Morris Gerald, the hero of Captain Mayne Reid's Headless Horseman
gitanilla - Sp., gipsy girl; on Antiterra, a novel by Osberg
Esmeralda - a character in Victor Hugo's Notre Dame de Paris (1831); cf. "Esmeralda, immer, immer", the closing line of VN's Lines Written in Oregon (1953); btw., Apollo Parnassian is a butterfly; in Ada (1.13), Mlle Lariviere says that she will use a pseudonym when publishing her stroy after Ada mentioned a Japanese Parnassian
rab - Russ., slave; cf. Asra, the young slave in Heine's poem Der Asra
alibi - cf. Van's words: "I think I'll take an Alibi - I mean an Albany - myself" (1.38)
Fisch - Germ., fish
Elle - German measure that corresponds to Russian локоть (elbow) and аршин (cf. Ada's Mr. Arshin); cf. "Kostet acht Florin die Elle" in Heine's poem; French for "she". Cf. "Pour Elle" as Lucette signed her note to Van and Ada (2.8)
Ai - the champagne that Van, Ada and Lucette drink in Ursus (2.8)
Libelle - Germ., dragon-fly; cf. Die Libelle, a poem (1853) by Heine about love and exile
* this phrase also occurs in chapter XI of Heine's Die Baeder von Lucca, where the author speaks of Count Platen's writings: "Chacun a son gout, dem einen gefaellt der Ochs, dem andren Wasischtas Kuh." Or, as we say in Russian: Кому нравится поп, а кому попадья (some like the priest, some the priest's wife).
**a play on Phoebus, Apollo
***Sau is German for "pig". Cf. in Ada (1.3): "Kveree-kveree, as poor Mlle L. used to say to Gavronsky". The name Gavronsky (G. A. Vronsky, the movie man) hints at havron'ya, "pig" (Russ. coll.).
Alexey Sklyarenko
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